schafgarbe im garten

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 im august ist schafgarben zeit. wer glück hat findet sie im garten (so wie ich) oder auf einer magerwiese (eben unser garten) oder am wegesrand (an unserem garten vorbei). der garten ist ja nun eigentlich in der lausitz, aber da ich gerade im burgenland bin, wende ich mich den hiesigen schafgarbenvorkommnissen zu. die wiesen im burgenland sind allerdings so fett, dass ich schafgarbe wirklich nur am wegesrand finde.

der trend zu wildkräutern dürfte mittlerweile an keinem kulinarisch interessiertem menschen vorbeigegangen sein. ich habe auch ein tolles wildkräuterbuch zu hause, mit schönen fotos und beschreibungen und interessanten rezepten. gerade habe ich es nicht zur hand (weil ich im burgenland bin) und kann es leider nicht empfehlen, weil mir der autor nicht einfällt. könnte ich aber nachholen. die herausforderung bei dem wildkräuterthema ist, das liegt auf der hand, dass man die zutaten meistens nicht im supermarkt seines vertrauens findet. nur kapuzinerkresseblüten habe ich schonmal irendwo gesehen, wahrscheinlich im kadewe. aber ganz ehrlich, wer möchte schon wildkräuter in plastikschalen kaufen? das ist ziemlich unromantisch (zugegebenermassen ist kapuzinerkresse auch nur semiwild) ich bin aber bislang auch noch nie mit meinem dicken tollen wildkräuterbuch, quasi auf der suche nach dem wildkräuterkick, in freier natur rumgerobbt. das ist wie bei pilzen. man kennt sie oder eben nicht. meistens eben nicht.

bei wildkräutern kann ich zuverlässig drei sorten identifizieren: gänseblümchen, löwenzahn und schafgarbe. da ich bei den beiden erstgenannten mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass ihr sie auch kennt, stelle ich hier die schafgarbe vor. botanisch kann ich leider keine auskunft geben, weil mein buch s.o….ob die schafgarbe also einheimisch ist, oder ursprünglich in der argentinischen pampa beheimatet war, kann jetzt nicht geklärt werden. im jungen stadium besteht die schafgarbe aus einem lockeren kranz fedriger hellgrüner blätter (siehe foto). diese blätter haben einen zarten biss und einen milden lavendelgeschmack. natürlich ist das gewöhnungsbedürftig, aber könnt ihr euch noch dran erinnern wie komisch wir rucola am anfang fanden? ich meine ende der neunziger jahre, als der rucolawahn ausbrach? ich habe mehrere anläufe gebraucht, um sie schärfe zu verstehen und zu mögen. und dann hatte mich die rucolaproduzierende agrarindustrie fest in ihren händen. rucola ict übrigens auch ein wildkraut. meine oma schüttelt bis heute verständislos den kopf über jeglichen rucolakonsum, denn sie hat die olle rauke zeitlebens in ihrem garten bekämpft.

da unser garten ein zuverlässiger schafgarbenlieferant ist, agiere ich vielleicht nicht ganz uneigennützig, wenn ich sie an dieser stelle preise. mit den ganz jungen blättern (achtung! sobald die pflanze eine blüte entwickelt möchte man die blätter wirklich ausspucken) habe ich also experimentiert und einen tomatensalat mit gezupften schafgarbenblättern gewürzt. dazu gab es ein leichtes dressing aus bestem olivenöl und weißweinessig. das war gar nicht gewöhnungsbedürftig. aus den weißen doldenförmigen blüten die leicht süsslich riechen und schmecken kann man einen aromatisierten zucker herstellen. dazu ganz einfach zucker mit den blüten mischen und in einem verschlossenen glas eine woche ziehen lassen. was macht man nun damit? ja, das frage ich mich auch gerade. der zucker ist von einem feinen blütenaroma durchdrungen und weil ich wie schon erwähnt im burgenland bin, kann ich ihn mir herrlich auf einem topfeneis vorstellen.

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